Schulisches Mobilitätsmanagement

Sichere, selbstbestimmte und nachhaltige Mobilität für Kinder und Jugendliche

Worum geht´s?

Innerhalb der letzten drei Jahrzehnte ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die ihren Schulweg nicht mehr selbstständig zurücklegen, sehr stark angestiegen. Viele von ihnen werden mit dem Auto gebracht. Dieser Trend hat vielfältige negative Folgen. Zum Beispiel für die Umwelt und für das Klima, aber vor allem für die Kinder und Jugendlichen selbst. Sie werden durch das Elterntaxi in ihrer Entwicklung eingeschränkt. Durch das gut gemeinte Bringen und Holen der Kinder mit dem Auto erleiden sie Defizite in der motorischen, kognitiven und sozialen Entwicklung. Mit unseren Angeboten möchten wir den Eltern, den Schulen und den Kommunen helfen, den negativen Trend der Elterntaxis zu stoppen und den Kindern und Jugendlichen ihren Schulweg zurückgeben.

Analyse des Ausgangszustands

Die Mehrzahl aller Grundschulen und mittlerweile auch viele weiterführende Schulen leiden unter der Elterntaxi-Problematik. Wie sieht es an Ihrer Schule aus? Wissen Sie wieviele Kinder bzw. Jugendliche morgens mit dem Auto gebracht werden? Kennen Sie die Beweggründe für die Wahl des Autos als bevorzugtes Verkehrsmittel? Gibt es bereits Schulweggemeinschaften oder Interesse daran? Gibt es aus Sicht der Eltern Probleme auf den Schulwegen? Mit erprobten Befragungen (analog oder digital) von Eltern oder Jugendlichen sowie Beobachtungen ermitteln wir für Sie Ihre Ausgangssituation, die Grundlage für alle weiteren Aktivitäten im schulischen Mobilitätsmanagement ist.

Schulwegchecks

Die bisherigen Befragungen von mehreren tausend Eltern zeigten, dass ein häufiger Grund für den Einsatz des Elterntaxis, die subjektiv empfundene Unsicherheit auf den Schulwegen ist. Diese Sorge der Eltern sollte man ernst nehmen und die Schulwege auf den tatsächlichen Schülerouten untersuchen. Hierzu bieten wir Schulwegchecks an, mit denen wir die Schulwege – gern auch gemeinsam mit der Verwaltung, den Schulen, den Eltern und der Polizei – auf Defizite untersuchen. Grundlage für die Schulwegchecks sind die von Eltern genannten Probleme auf den Schulwegen sowie eigene Beobachtungen. Im Ergebnis erstellen wir einen Kurzbericht und ggf. einen Maßnahmenkatalog mit Empfehlungen für organisatorische oder infrastrukturelle Maßnahmen, der an die zuständigen Stellen (z.B. Politik, Verwaltung, Polizei) zur weiteren Verwendung übergeben werden kann.

Schulwegpläne

Mit Schulwegplänen können Sie Kinder und Eltern über sichere Schulwege und das schulische Mobilitätsmanagement informieren. Sie dienen als Handlungsempfehlung für das Einüben des Schulwegs zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller. Im Plan sollten sich die Ergebnisse der Schulwegchecks wiederfinden lassen. Wir erstellen für Sie moderne und einladend gestaltete Schulwegpläne, gern auch nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen.

Schulwegpläne werden übrigens auf Basis von Geodaten erstellt und liefern neben Hinweisen zum Schulweg auch Informationen über attraktive (Spiel-)Orte für Kinder und Jugendliche. Die Informationen können hervorragend für die Erstellung von Kinder- und Jugendstadtplänen genutzt werden.

Hol- und Bringzonen für Elterntaxis

Nicht alle Kinder und Jugendliche können ihren Schulweg vollständig allein bewältigen. Aufgrund der freien Schulwahl sind sehr weite Schulwege möglich. In manchen Stellen Fällen ist ein Schulweg allein tatsächlich nicht zumutbar. Auch organisatorische Gründe oder Einschränkungen beim Kind können das Elterntaxi unverzichtbar machen. Um die Situation vor den Schulen dennoch zu entschärfen, können im Umfeld der Schule dezentrale Elterntaxi-Haltezonen eingerichtet werden. Bei der Auswahl geeigneter Standorte müssen eine Reihe von Kriterien erfüllt werden, wie etwa sichere Restschulwege oder ausreichende Göße und Anordnung. Auch rechtssicher müssen sie gestaltet sein. Wir helfen Ihnen gerne bei Suche, Auswahl und Einrichtung von Hol- und Bringzonen. Und bei Bedarf gestalten wir eine Kampagne zur Etablierung der neuen Hol- und Bringzonen an Ihrer Schule.

Unterstützung beim Verkehrszähmerprogramm

Für die nachhaltige Förderung sicherer und nachhaltiger Mobilität der Kinder und dauerhafte Substitution von Elterntaxis empfehlen wir die Einführung des Verkehrszähmerprogramms des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg bzw. des Zukunftsnetzes Mobilität NRW. Wir unterstützen Sie gerne bei der Einführung des Programms, z.B. durch Schulung der Lehrerinnen und Lehrer oder mit Aktionen für die Kinder und Eltern. Wie bei der Etablierung von Hol- und Bringzonen, können wir eine maßgeschneiderte Kampagne für die Einführung des Verkehrszähmers an Ihrer Schule entwerfen.

Dauerhafte Veränderung des Mobilitätsverhaltens

Mit den oben genannten Instrumenten des Schulwegmanagements lässt sich ein Großteil der Eltern dazu bewegen, ihren Kindern den Schulweg zurückzugeben und sie damit aktiv in ihrer sicheren, selbstbestimmten und nachhaltigen Mobilität zu fördern. Unsere Beobachtungen zeigen jedoch, dass bisweilen ein Teil der Eltern nicht erreicht wird oder sie trotz anfänglichen Elans in alte Gewohnheiten zurückfallen. Mit modernen Methoden der Umwelt- und Verkehrspsychologie möchten wir Sie dabei unterstützen, maximal viele Eltern mit dem Schulwegmanagement zu erreichen und die Elterntaxis an Ihrer Schule dauerhaft zu substituieren. Dabei geht es vorrangig darum, die Erfolge des schulischen Mobilitätsmanagements sichtbar und die Wirksamkeit erlebbar zu machen.